Alternative Ernährungsformen

Atkins-Diät

Prinzip

Der amerikanische Arzt Dr. Robert C. Atkins empfiehlt eine extrem kohlenhydratarme, eiweiß- und fettreiche Diät. Ohne Einschränkung der Energiezufuhr soll damit eine Gewichtsabnahme erzielbar sein. Im Mittelpunkt der Ernährung stehen Fleisch, Eier, Fisch, Speck und fetter Käse. Verzichten soll man auf Kartoffeln, Nudeln, Reis, Vollkornprodukte, Obst und Hülsenfrüchte.

Für Atkins ist ein zu niedriger Blutzuckerspiegel die Ursache zahlreicher gesundheitlicher Beschwerden. Die Unterzuckerung würde vor allem von den Kohlenhydraten gefördert. Zucker und alle Kohlenhydrate sollen die Unterzuckerung verschlimmern, indem sie einen bereits gestörten Insulinmechanismus noch mehr aus dem Gleichgewicht bringen. Nach Atkins wird im menschlichen Körper Fett in Glycogen, eine Speicherform der Kohlenhydrate, umgewandelt. Durch die Ausscheidung von Ketonkörper (Fettabbauprodukten) soll außerdem ein Energieverlust stattfinden, der das Abnehmen erleichtert.

Bewertung

Diese Ernährungsform enthält zu viele Purine. Dies erhöht stark das Gichtrisiko. Eine erhöhte Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und Cholesterin führt zu einem erhöhten Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen. Es erfolgt eine unzureichende Zufuhr an lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen.

Die Theorien von Atkins zur Gewichtsreduktion und zur Unterzuckerung und deren Begründung entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage. Bei üblicher Kohlenhydratzufuhr tritt keine Verstärkung einer Unterzuckerung auf, diese ist vielmehr ein Zeichen eines Mangels an Glucose (Traubenzucker). Der menschliche Körper kann Fett nicht in Glykogen umwandeln, dies ist biochemisch nicht möglich.

Makrobiotik

Prinzip

Die Makrobiotik hat ihren Ursprung im Zen-Buddhismus. Sie basiert auf zwei entgegengesetzten, sich anziehenden Kräften des Universums: YIN und YANG. Nach der makrobiotischen Philosophie ergänzen sich YIN und YANG zu einem dynamischen Gleichgewicht. Ziel der Makrobiotik ist ein ausgeglichenes Verhältnis von YIN und YANG. Der Begründer Oshawa beurteilt die Nahrung nach zehn Wertstufen. Es wird empfohlen, so wenig wie möglich zu trinken, viel Salz zu essen und Gemüse nicht als Rohkost zu sich zu nehmen. Nach Oshawa ist eine Zufuhr von Vitamin C unnötig, da der Körper angeblich in der Lage ist, Vitamin C selbst herzustellen. Kushi nimmt heute die Einteilung in zehn Stufen nicht mehr vor. Er gibt nur allgemeine Empfehlungen, wie z. B. mehr als 50 Prozent der Nahrung sollen Vollgetreide sein, Gemüse soll vorwiegend gekocht werden und aus der gleichen Klimazone stammen. Abgelehnt werden unter anderem Milch und Milchprodukte, Konserven und Tiefkühlprodukte.

Bewertung

Die Makrobiotik nach Oshawa ist strikt abzulehnen. Sie ist in den USA verboten, da es einige Todesfälle gab. Die gemäßigte Form nach Kushi ist bei sorgfältiger Lebensmittelauswahl als vollwertige Kost für gesunde Erwachsene eingeschränkt möglich. Für Kinder besteht eine Gesundheitsgefährdung durch Mangel an Calcium, Eisen, Vitamin B12 und Vitamin D.

Ayurveda

Prinzip

Ayurveda ist das 3500 Jahre alte, schriftlich überlieferte Gesundheits- und Heilsystem Indiens. Die Lebensmittel werden den fünf Elementen (Luft, Feuer, Wasser, Erde, Universum) zugeordnet. Bei den Menschen gibt es drei Konstitutionstypen, die drei Doshas Kapha, Vata und Pitta. Übergewichtige haben einen hohen Kapha-Anteil. Sie sollen die Elemente Luft und Feuer im Körper stärken, also viel Scharfes, Bitteres und Herbes essen und nur wenig Süßes, Saures und Salziges. Der Schwerpunkt liegt auf Gemüse. Vorgesehen ist eine 4-Wochen-Kur mit anschließender Aufbaukost.

Bewertung

Das Konzept enthält jede Menge Falschaussagen. Wenn Sie sich nicht auf alle Aussagen verlassen ("Butterschmalz enthält kein Cholesterin"), kann es nicht schaden und lässt eine Gewichtsreduktion im empfohlenen Rahmen erwarten.

Montignac-Methode

Prinzip

Die Montignac-Methode ist eine Diät für Menschen, die oft essen gehen (müssen) und keinen Sport mögen. Die Auswahl der Lebensmittel wird durch den glykämischen Index (GI) bestimmt. Dieser Index gibt an, wie stark bestimmte Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Auf Lebensmittel mit hohem GI soll verzichtet werden, solche mit einem niedrigem GI können beliebig mit Eiweiß und Fett kombiniert werden.

Bewertung

Die Nährwertzusammensetzung enthält zu viel Fett und Eiweiß. Der Kohlenhydratanteil ist zu niedrig. Viele Erklärungen entbehren jeder wissenschaftlicher Grundlage. Wein als Allheilmittel darzustellen, vor allem bei einer Schwangerschaft, ist sehr fragwürdig.

Blutgruppen-Diät

Prinzip

Diese Diät basiert auf dem Ernährungsprogramm des amerikanischen Arztes und Naturheilers Dr. Peter D’Adamo. Laut seiner Theorie sind für jeden Mensch abhängig von seiner Blutgruppe bestimmte Lebensmittel gut, andere verklumpen das Blut. Auf Grund dessen werden fast alle Nahrungsmittel in die Kategorien "vorteilhaft", "neutral" und "vermeiden" eingeordnet. Wer sich entsprechend seiner Blutgruppe ernährt, kann sich vor zahlreichen Erkrankungen schützen.

Bewertung

Die Vorgaben von D’Amado enthalten zahlreiche Widersprüche. Wäre die Blutgruppe wirklich so entscheidend für die Nahrungsaufnahme, müsste die Mehrheit der Menschen mit verklumpten Blut herumlaufen...

Die Theorien, die hinter dieser Diät stehen, sind wissenschaftlich nicht haltbar.